Der Morgen bricht an im Massailand. Noch einmal genieße ich den Blick über die satt grüne Landschaft und den friedlich daliegenden Schulcampus. Nach ihren frühmorgendlichen Verpflichtungen absolvieren die Schülerinnen und Schüler bereits ihre ersten Unterrichtsstunden.
Nach mehr als zwei Jahren bin ich, Kerstin Ehlert, wieder in Tansania, begleitet von meinem Mann Achim, unserem Vereinsmitglied Helmut Buchröder und Peter Schwabbauer als Sponsor einer ehemaligen Schülerin. Die ersten Tage nach unserer Ankunft in Arusha waren angefüllt mit wichtigen Gesprächen und erfreulichen Begegnungen. So konnte Peter einige Zeit mit seiner Patin Theresia, die sich derzeit in der Abiturphase befindet, und ihrer Familie verbringen. 
Daneben trafen wir uns, wie im Vorfeld der Reise vereinbart, mit Christopher Kellner als Auftragnehmer der Biogasanlage, die Teil des aktuellen Fördermittelantrags ist, und mit Joshua Sabuni, um mit ihm weitere Details bezüglich der Solaranlage zu klären.

Besonders erfreut waren wir über das Zusammentreffen mit Christine und Tim Keiper, unsere amerikanischen Partner. Gemeinsam mit ihnen, Rose und Wilson haben wir mit Stolz auf das in mehr als neun Jahren Erreichte zurückgeblickt, das nur in dieser Dreier-Konstellation möglich war.
Mit welchen Vorhaben und Visionen soll es in die Zukunft gehen? Nach der Umsetzung der Bauvorhaben in den kommenden zwei bis drei Jahren bleiben noch viele Wünsche offen. 

Jährlich bewerben sich mehr als 200 Kinder um Aufnahme an unsere Schule, was die Kapazitäten deutlich übersteigt. Vorstellbar ist deshalb die Erweiterung auf zwei Klassen pro Jahrgang.
Am Montag, den 26. Februar, ging es endlich nach Losimingori gemeinsam mit Frau Fritz und ihrem Kollegen Herrn Westemeier von bengo (Engagement Global. Erneut empfingen uns alle Schülerinnen, Schüler und Lehrer sehr herzlich mit Gesang und Tanz. Ein anschließender Rundgang führte durch die Klassenräume, Fachkabinette und den Speisesaal. In den Fachkabinetten wurden uns zahlreiche Experimente vorgeführt. So konnten sich Frau Fritz und Herr Westemeier davon überzeugen, wie die bereits vergebenen Fördermittel hier gut angelegt wurden. Bemerkenswert fand Frau Fritz, wie an dieser Schule Moderne und Kultur der Massai nebeneinander gelebt werden.

Die in den vergangenen Monaten geführten Gespräche über Pflege und Instandhaltung der Baulichkeiten haben Früchte gezeigt. Viele Reparaturen an Fenstern, Türen und Mobiliar waren getätigt und so manche Wand erhielt einen neuen Farbanstrich. Dank des Geschicks und der Umsicht von Emmanuel, der als Schulhandwerker nach Bedarf an der Schule tätig ist, wurde und wird das Mobiliar repariert. Auch ist ein Eingangstor mit gemauerten Seitenflügeln entstanden.
Sehr ansprechend finde ich die befestigten Wege zwischen den einzelnen Gebäuden, die seitlich mit neuen Stecklingen bepflanzt werden. Diese werden in absehbarer Zeit Schatten spenden. Darüber hinaus finden sich kleine Plätze, die mit einfachen Holzbänken unter Bäumen zum Verweilen einladen.

Ja, es ist wirklich ein schöner friedvoller Ort, an dem unsere Schülerinnen und Schüler leben und lernen dürfen.
Nicht zuletzt werden in mir die vielen Gespräche in herzlicher, vertrauensvoller Atmosphäre noch lange nachwirken. Gespräche über Sorgen und Nöte, Möglichkeiten der Erleichterung, aber auch über das Glück, diese Schule ins Leben gerufen zu haben verbunden mit der tiefen Dankbarkeit für all unsere Hilfe und Unterstützung.
So verlasse ich unsere Freunde mit der Gewissheit, diesen schönen Schulcampus um das ein oder andere Gebäude erweitert mit noch besseren Lebens- und Lernbedingungen wiederzusehen. Mögen all ihre Visionen in Erfüllung gehen. 

Viele Grüße,
Kerstin Ehlert

Posted by:Philine Burmeister

Hinterlasse einen Kommentar